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Herbstreffen 2020 Steinhuder Meer

Das Wetter: wunderschön spätsommerlich … die Landschaft mit dem Blick aufs Steinhuder Meer: fantastisch … die Unterkunft in der im Pfarrhof Bergkirchen gelegenen Tagungsstätte der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe: sehr angenehm …

 

Das einzige, was nicht passte, war die durch Covid-19 leider geringe Teilnehmerzahl von Mitgliedern. Aber auch mit nur den Wenigen war es ein rundherum gelungenes Wochenende! Ralf hatte natürlich alles bestens vorbereitet, um uns seine Heimat vorzustellen und uns ein buntes Programm zu bieten.

 

Am Freitagabend, nachdem alle angereist waren, aßen wir in der Gaststätte „Zur Erholung“ in Düdinghausen gutbürgerlich zu Abend und saßen noch ein wenig zum Plaudern zusammen.

 

 

 

 

Am Sonnabend ging es in die JU52-Halle direkt neben dem Fliegerhorst Wunstorf, in der die Traditionsgemeinschaft Lufttransport Wunstorf e.V. eine Ausstellung militärhistorischer Objekte betreibt. Hauptbesichtigungsobjekt ist natürlich die „Tante Ju“, wie sie auch genannt wird, eine der letzten originalen Junkers Ju 52, ein dreimotoriges Verkehrs- und Transportflugzeug. Es versank im 2. Weltkrieg im norwegischen Hartvik-See und wurde 1986 von der Interessengemeinschaft Ju-52 e.V. geborgen, um es nach fachkundiger Restaurierung in der Ju52-Halle auszustellen.

 

Außerdem ist eine Vielzahl von Exponaten quer durch die Geschichte des Lufttransports und des Fliegerhorstes Wunstorf zu betrachten, die dort zusammen mit dem Lufttransportgeschwader 62 der Bundesluftwaffe präsentiert werden.

Zum Mittagessen wurden wir im Waldkindergarten von Haste, der im Revier von Ralf liegt und regelmäßig von ihm besucht wird, erwartet.

Dort zeigte Ralf uns eine Hickory-Versuchsfläche und verwies auf die Robustheit der Hickory-Bäume und dem Vermögen, mit Trockenheit besser umgehen zu können als die meisten heimischen Arten, weswegen sie eine Chance für den Waldumbau bedeuten. Zudem werden aus den eigentlich in Amerika beheimateten Bäumen mit ihrem langlebigen Hartholz wertvolle Axtstiele hergestellt.  Am Wegrand gab es zudem einige stattliche Vogelkirschen (Primus avium) zu begutachten. Anschaulich machte uns Ralf noch darauf aufmerksam, dass man zum Bestimmen von Holzsorten auch seinen Geruchssinn benutzen kann. Mit ein paar Riechproben frisch geschnitzter Ruten wie Holunder stellte er unser Pfadfinderwissen auf die Probe, eine gar nicht so einfache Aufgabe, wie man meinen möchte… Zur Stärkung machten wir es wie die Waldkindergarten-Kinder und aßen, auf ihrem Inventar sitzend, leckere Suppe und selbstgebackenen Kuchen.

Anschließend statteten wir Ralfs Vater einen Besuch ab, der als ehemaliger Revierförster und erfahrener Hobby-Imker einiges zu erzählen und zu zeigen hatte. Wir bestaunten verschiedenste Tierpräparate und selbstgefertigte Holzskulpturen, zu denen Ralfs Vater interessante Geschichten parat hatte. Auch konnte er uns vom seltenen schwarzen Rehwild, das als besondere Rarität gilt, berichten und selbstgeschossene Bilder von einem Kitz zeigen. Die schwarzen Rehe sind zwar eine Besonderheit, jedoch wohl schon mindestens 1000 Jahre in der Region von Schaumburg-Lippe heimisch.

Ralf mit Schwarzem Reh
Ralf mit Schwarzem Reh

                                                                                                                              

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                Ralf mit Schwarzem Reh

Natürlich mussten wir auch einen Abstecher ans Steinhuder Meer machen, wenn wir schon mal da sind. Entgegen so mancher kritischer Erwartung kommt dort tatsächlich „Meerfeeling“ auf, was durch die touristisch angelegte Promenade noch verstärkt wird.

Abends, zurück in der Herberge, aßen wir zünftiges Wildgulasch und hielten gestärkt unsere Mitgliederversammlung diesmal aus Coronagründen im Garten der Bildungsstätte ab. Diese fiel ziemlich kurz aus, da außer einem Resümee der EFNS in Polen und den üblichen Formalitäten nicht viel zu besprechen war. Die für 2021 geplante  EFNS in Sarajevo fällt Covid-19-bedingt aus, weshalb ein verlängertes Wochenende im Schwarzwald für unsere Vereinsmitglieder als Ersatz ins Spiel gebracht wurde. Weil auch für 2021 fraglich ist, ob überhaupt Veranstaltungen stattfinden können, steht aber auch dies in den Sternen.

Am Sonntag fuhren wir nach dem Frühstück zur Süntelbuchenallee nach Bad Nenndorf, die man bestaunen und durchwandern kann. Ralf konnte natürlich auch hier mit botanischem Fachwissen aufwarten und uns zu den Besonderheiten der Süntelbuchen aufklären.  So zeichnen sie sich durch stark verdrehte, korkenzieherartig miteinander verwachsene, verkrüppelte Äste und eine innere Verdrillung des Stammes aus. Außerdem wachsen sie eher in die Breite als in die Höhe, wobei sie meist nicht höher als 15 Meter werden. Durch ihre zeltähnlichen Kronen und runterhängenden Zweige bilden sie urige Tunnel, bei deren Durchwandern man sich wie im verwunschenen Märchenwald fühlt.

 

Diesen schönen krönenden Abschluss besiegelten wir noch kurz mit dem Lauschen eines Freilicht-Kurkonzerts und einem kühlen Getränk, um dann gestärkt die Heimreise anzutreten.

 

Danke Ralf, für das trotz aller Widrigkeiten gelungene und entspannte Wochenende in deiner Heimat!

 

 

 

Steffi Hertel